Eingewöhnung 

Als Mama und Erzieherin kann ich mir vorstellen das dies die wichtigste Frage im Kopf von Ihnen ist. 

Die Eingewöhnung ist eine sehr sensible Phase und zugleich voller neuer Eindrücke und Abenteuer für alle beteiligten, damit das Kind eine gute Bindung zu mir aufbaut, ist es sehr wichtig als Elternteil dahinter zu stehen. 

Sie liebe Eltern sind und bleiben der große sichere Anker für ihr Kleines Wunder, in dieser Zeit kann ihr Kind unsicher sein wie es mit der neuen Situation umgehen soll, da hilft es ihm am besten wenn Mama oder Papa mit einer Positiven , gelassenen Stimmung und mit Freude an die neue Situation heran gehen. 

Es gibt viele Eingewöhnungsmodelle, ich handle aus meinen Erfahrungen und den Signalen des Kindes heraus, da jedes Kind unterschiedlich reagiert auf die Eingewöhnung kann die eine schnell sein und eine andere benötigt mehr Zeit, in jedem Fall werden auf die Signale des Kindes geachtet und täglich jeder Schritt dokumentiert, reflektiert und besprochen mit Ihnen als Eltern. 
Zu jedem Zeitpunkt wissen Sie genau was wann gemacht wird, Rückschritte werden mit eingeräumt wenn das Kind diese benötigt, diese sind nichts schlimmes und gehören zum Prozess der Eingewöhnung dazu. 

Um einen Einblick zu vermitteln ist die Eingewöhnung in Phasen eingeteilt: 

1.Phase Kennenlernen

Sie und Ihr Kind kommen in der Ersten und zweiten Woche gemeinsam für
1 1/2 Stunden zum spielen zu uns. 
In dieser Zeit dürfen Sie und Ihr Kind mit uns spielen, sie sollen uns und wir euch erst einmal Kennenlernen.
Es soll vorerst eine Vertrautheit mit der Einrichtung erfahren  und Freundschaften geschlossen werden.

Auch für die anderen Wunder der Gruppe ist jede Eingewöhnung was besonderes, bis sich Freundschaften bilden dauert es ein bisschen.  
In der Phase werden Kind und Eltern nicht getrennt.
2. Bindungsphase

Weiterhin sind Sie dabei, wenn ihr Kind bei uns ist.
Anders als in den ersten beiden Wochen, dürfen Sie sich nun immer mehr aus dem Spiel zurücknehmen, das Kind mit den anderen und mit mir spielen lassen.

Wir beginnen in dieser Phase für einen kurzen Zeitraum von 5 Minuten, in kleinen Schritten die Trennungsphase d.h. wenn das Kind während des Spiels  Sie nicht sucht und nicht ins spiel holt, dann versuchen Sie den Raum zu verlassen.

Sie begeben sich in unseren Schlaf-/Bewegungsraum und gemeinsam warten wir die Reaktion Ihres Kindes ab.
Sobald es nach Ihnen sucht kommen sie freudig wieder zu uns, schließen es in die Arme und ermutigen das Kind wieder zum spielen zu gehen. 
Sollte das Kind Sie nicht suchen, kommen sie nach 5 Minuten wieder zu uns, dieses wird jeden Tag ausprobiert um die Reaktion des Kindes zu erfahren und einschätzen zu können wie man weiter verfährt. 
Wenn das Kind sich an diesen Umstand gewöhnt hat oder gar nicht daran stört, erweitern wir die Minuten stetig bis wir max. 30 Minuten in dieser Phase erreicht haben. 
Diese kann sich je nach Kind, auf zwei Wochen mindestens erstrecken. 

3.Trennungsphase

Diese Phase ist für die meisten nochmal etwas Aufreibend und wie der Name schon sagt beginnt hier die Trennung von den Eltern.
Nachdem wir die 30 Minuten Trennung erreicht haben, fangen wir damit an das Ihr Kind für die 1 1/2 Stunden allein zu uns kommt, sie als Eltern sind immer abrufbereit, falls die Trennung noch zu lange ist oder wie Rückschritte einbauen müssen. 
Es ist schwer zu sagen wie lange diese Phase dauert, bei Täglichen da sein, mindestens 2 Wochen. 
Die Phase sieht in etwa so aus, das sie Ihr Kind herbringen, wie immer umziehen in der Garderobe und sich dann von ihm verabschieden.
Alles was dem Kind ein gutes Gefühl gibt ist hilfreich, ob Teddy, Kuscheldecke, Kuscheltuch oder eine große Umarmung. 
Versichern Sie ihrem Kind das sie wieder kommen und verlassen sie dann die Einrichtung. 
In dieser Situation können nochmal dicke, lautstarke Tränchen kullern, das darf auch sein, sollte aber nicht länger als 5 Minuten anhalten. Sollte es länger anhalten hole ich Sie wieder zu uns zurück. 
Ich gebe den Kindern hier den Raum ihren Unmut zu durchleben mit mir zusammen.
Die Sprache von Kindern ist sehr begrenzt, die einzige Ausdrucksweise die sie kennen ist das weinen und deshalb weinen sie auch über diese Trennung.
Diese Phase ist nochmal eine kleine Herausforderung, weil sehr vieles passiert und neue Eindrücke gewonnen werden.
Bleiben Sie im vertrauen, seien Sie regelmäßig da und gehen sie stets mit einer positiven Einstellung voran, Ihr Kind orientiert sich an Ihrer Stimmung. 
Es ist eine der am längsten dauernden Phasen, denn hier werden auch nach und nach die Zeiten verlängert von 1 1/2 Stunden zu 2 1/2Stunden, das Frühstück mit eingebunden, der Tagesablauf und die Regeln werden näher gebracht.
Ihr Kind lernt nun auch sich mit anderen Kindern auseinander zu setzen und mich als neue Bezugsperson kennen. 

4. Bindungsphase

Wenn wir die Trennungsphase nun allmählich überstanden haben, passiert der fließende Übergang zu Bindungsphase. 
Dies ist die schnellste Phase, weil sie einen fast nahtlosen Übergang darstellt von anfänglichen 1 1/2 Stunden erweitern wir auf 3 1/2 Stunden, in dieser Zeit kommt auch das Mittagessen dazu. 
Ihr Kind erlebt nun also den ganzen Vormittag und wird nachdem Mittagessen abgeholt. 
Sollten das Mittagessen auch gut angenommen werden, so gehen wir zur letzten Phase über. 

5. Abschlussphase

In der Abschlussphase werden wir die letzte Herausforderung gemeinsam meistern und zwar den Mittagsschlaf. 
Diese und die Bindungsphase sind meistens fließend und dauern höchstens 1 Woche. 
Sollte das Kind diese Herausforderung auch gut meistern so gebe ich Ihnen bescheid das die Eingewöhnung abgeschlossen ist. 
Von hier an bestimmen Sie selbst je nach Stunden die im Vertrag ausgemacht wurden, wie lange das Kind bei mir ist und ab wann sie Ihr Kind zu mir bringen, laut Öffnungszeiten. 

 

Wichtiger Hinweis :
Auch nach der Eingewöhnungszeit kann es immer mal vorkommen, das die Kleinen mal nicht zur Kita möchten oder es große Tränchen gibt am morgen beim bringen in die Einrichtung.
Zum Beispiel bei längerem fernbleiben wie Urlaub oder Krankheit. 
Das darf und kann vorkommen, allerdings sollte es dem Kind nicht durchgängig ein Jahr so ergehen, dann sollte man das Gespräch suchen. 

In manchen Situationen benötigen die Kinder nochmal etwas mehr Zuwendung, dafür bin ich dann an Ihrer stelle da :)